Dieser erste Artikel aus dem Gesundheitslabor befasst sich mit der grundlegenden Frage, was der Begriff Gesundheit überhaupt bedeutet bzw. wie Gesundheit definiert wird. Vielleicht wirst Du jetzt denken, das weiß doch jeder. Doch ist die Antwort wirklich so klar und einfach?
Gewöhnlich verbinden die meisten Menschen Gesundheit mit Wohlbefinden, Leistungsfähigkeit, Zufriedenheit und Glücklichsein. Und jeder Mensch strebt nach einem solchen Zustand, insbesondere wenn man einmal erkrankt ist.
Über den Begriff Gesundheit bestehen jedoch verschiedene Ansichten. In der Gründungspräambel der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird Gesundheit wie folgt definiert:
"Gesundheit ist der Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht das Freisein von Krankheiten und Gebrechen"
Diese Definition wurde in der Ottawa-Charta wie folgt erweitert:
Gesundheit ist "als ein befriedigendes Maß an Funktionsfähigkeit in physischer, psychischer, sozialer und wirtschaftlicher Hinsicht und von Selbstbetreuungsfähigkeit bis ins hohe Alter" aufzufassen (WHO, 1987).
Dagegen definiert die Schulmedizin Gesundheit lediglich als Freisein von organisch nachweisbaren Krankheiten. Eine derartige Definition entspricht nach meinem Verständnis keinesfalls den Erfordernissen. Insofern bevorzuge ich die Definition der Ottawa-Charta, auch wenn diese durchaus noch verbessert werden kann.
Wo hört die Gesundheit auf und wo beginnt die Krankheit?
Die Definition der Gesundheit ist schon recht verwirrend und konfliktbehaftet. Bezüglich einer Definition der Krankheit gibt es noch mehr Unklarheiten. Denn die Grenzen zwischen Gesundheit, Störungen und Leiden sind verwischt.
Gegenwärtig werden in der Medizin Gesundheitszustände in Normwerten ausgedrückt und Abweichungen davon als krank bewertet. Diese Normwerte gelten als harte Daten. In Kliniken und Arztpraxen werden sie als die absolute Wahrheit medizinischer Diagnostik gewertet. Und die Daten sind entscheidend dafür, ob man noch gesund oder bereits krank ist.
Diese medizinischen Diagnostikwerte sind jedoch statistische Größen. Sie beschreiben einen sogenannten Mittelwertsorganismus des Menschen, den es in der Realität jedoch nicht gibt. Individuelle Abweichungen davon werden als abnorm oder krankhaft bezeichnet.
Das ist jedoch völlig absurd. Hier wird die Einzigartigkeit des Einzelnen völlig außer acht gelassen und damit die biologische Spannbreite, in welcher Lebewesen existieren, negiert. Jeder ernstzunehmende Wissenschaftler weiß, dass sich die Daten einer Gruppe nach der sogenannten Gauß'schen Normalverteilung einordnen. Und der individuelle Wert kann näher oder weiter vom Mittelwert entfernt liegen.
Und es kommt noch schlimmer: Die sogenannten Normwerte, welche medizinisch gesehen die Grenze zwischen gesund und krank bedeuten, sind nicht nur statistische Mittelwerte, sondern häufig auch willkürlich festgelegte Werte.
Willkürlich festgelegte Werte sind also dafür entscheidend, ob man krank oder gesund ist. Dabei spielt es keine Rolle, ob man sich auch krank fühlt! Man ist ab jetzt definitionsgemäß krank. Und das wiederum ist für die "Gesundheitsbranche" die Lizenz zum Geld drucken.
Im nächsten Artikel zeige ich an einem Beispiel einmal die Unsinnigkeit dieser Vorgehensweise auf, von der die Schulmedizin lebt. Vielleicht ist der eine oder andere von Euch auch davon betroffen...
Also - auf jeden Fall wieder reinschauen!
P.S.: Weitere Basis-Informationen zum Thema Gesundheit und mehr findest Du unter diesem Link.