Wie würdest Du diese Frage beantworten? Mit einem "Ja" oder einem "Nein"? Oder noch anders?
Der Begriff Heilen ist weit verbreitet, und Ärzte und andere Heilberufler haben sich das Heilen als Ziel gesetzt. Üblicherweise gehen die meisten Menschen zum Arzt, wenn sie sich krank fühlen, damit sie geheilt werden. Wenn man sich dann nach einiger Zeit wieder gesund fühlt, wird das gewöhnlich der der ärztlichen Heilkunst zugeschrieben. Und manch ein Arzt kommt sich in der Tat vor wie ein "Halbgott" in Weiß.
Doch es gibt auch die bescheidenen Ärzte, die sich ihrer ärztlichen Grenzen durchaus bewusst sind. Ein Beispiel dafür war der Arzt und Nobelpreisträger Dr. Albert Schweitzer (1875-1965), von dem das folgende Zitat stammt:
"Wir Ärzte tun nichts anderes, als den Doktor im Inneren zu unterstützen und anzuspornen. Heilung ist Selbstheilung."
Für Albert Schweitzer war es also klar, dass es im Körper so etwas wie ein Selbstheilungssystem gibt. Wenn dieses komplett versagt, kann auch ein Arzt mit all seiner Kunst den Patienten nicht mehr retten.
In unserem Körper gibt es in der Tat ein Heilungs- und Wachstumssystem. Doch ist das kaum bekannt. Jedoch kennst Du die Selbstheilung und hast diese schon oft erlebt: Wenn Du Dich leicht verletzt hast, tust Du gewöhnlich nichts und in wenigen Tagen ist die Wunde häufig ohne Narben verheilt. Bei Kindern geht das schneller als bei Erwachsenen oder älteren Menschen. Denn das Gewebe von Kindern enthält mehr Silizium als das von älteren Menschen; und Silizium kann die Wundheilung beschleunigen /1/.
Wundheilung ist eine Sache. Doch wie steht es mit den "Spontanheilungen" verschiedener Krankheiten, z.B. auch von Tumorkrankheiten?
Wer hier ein Heilungssystem oder gar Selbstheilungssystem im Menschen verkündet, gelangt sehr schnell in den Verruf, ein Esoteriker zu sein. Jedoch kann unzureichendes oder einseitiges Wissen des Heilberuflers über den ganzen Menschen und das Festhalten an Dogmen den Tod des Patienten bedeuten. Neue Erkenntnisse und Theorien sollten daher immer ernsthaft geprüft und nicht kritiklos abgelehnt werden, wie das in der Schulmedizin leider sehr häufig der Fall ist.
Was ist von Heilung bekannt?
Am häufigsten begegnet uns als Heilungsform die Wundheilung oder Wundselbstheilung. Die klassische Medizin beschreibt diesen Vorgang etwa wie folgt:
- Das aus der Wunde austretende Blut bildet eine Kruste.
- Bestimmte Zellen (Thrombozyten) der Blutkruste setzen einen sogenannten Wachstumsfaktor frei.
- Dieser aktiviert die DNS innerhalb spezieller Zellen (Fibroplasten) im Bindegewebe, wodurch die Produktion von Kollagenfasern beginnt.
- Wenn diese Kollagenfasern in die Wunde eindringen, ziehen sie sich zusammen und beginnen die Wunde zu schließen.
- Zur gleichen Zeit erfolgt eine vermehrte Teilung der Hautzellen und die Wunde schließt sich.
Das ist zwar eine Beschreibung des Vorgangs, jedoch keine Erklärung. Vielmehr entstehen grundsätzlich folgende Fragen:
- Wer oder was löst den Heilungsprozess aus?
- Wer oder was gibt den Zellen das Signal, sich zu teilen?
- Wer oder was beendet den Prozess?
Wie gesagt, ist die Wundheilung die einfachste Form der Selbstheilung. Doch wie aber heilen Knochenbrüche oder chronische Krankheiten oder gar Tumorkrankheiten? Um der Beantwortung dieser Fragen näher zu kommen, müssen wir einmal zurück auf LOS gehen, dem Zeitpunkt, wenn das große Spiel des Lebens beginnt.
Weiter geht's in Kürze mit dem Geheimnis der Selbstheilung.
/1/ Carlisle, E.H. (1986): Silicon in Animal Tissues and Fluids. Academic Press. Inc. New York